Publikationen

SIGA Antizipation 2024: Sicherheitspolitische Lage Europa und Global

Die dritte Ausgabe des SIGA Antizipationsberichts wirft einen intensiven Blick auf weltpolitische Ereignisse und leitet zukünftige Trends globaler Entwicklungen mit besonderem Augenmerk auf die Sicherheit Europas ab.

 

Inhalte:

Allianz-Ökosystem-Architekturen, Indopazifik, Weltraumpolitik, Tech- und Energiepolitik, Versorgungssicherheit der Zukunft, näheres strategisches Umfeld Europas (Beispiele Nord-West-Afrika und Kaukasus) und SIGA Handlungsempfehlungen



Holistische Machtprojektionen - Chinas Sicherheitsarchitektur: Verständnis, Personal und Strukturen

Chinas Aufstieg zur Weltmacht wird im Westen mit Spannung und Sorge verfolgt. Die komplexen Entwicklungen sind schwierig einzuschätzen, was zunehmend zu Irritationen und überhitzten Reaktionen führt. Die monolithisch wirkende Partei, aber auch der Führerkult um Xi Jinping tragen dazu bei, dass das politische China oft als schwarze Box und als Unsicherheitsfaktor in der Weltpolitik interpretiert wird. In diesem Beitrag wird versucht, Chinas Machtstrukturen zu dechiffrieren, indem die Sicherheitsarchitektur und ihre Strategien in den Fokus gerückt werden.



CHINESE FACTIONS AND XI JINPING’S TOP LEADERSHIP NETWORK

Im Westen wird die politische Führung Chinas gerne als Monolith mit einer klaren Kopfstruktur und Top-Down Prozessen dargestellt. Die aktuelle Studie «Innere Machtstrukturen Chinas – Auswirkungen auf die Wirtschaftspolitik, Sicherheits- und Aussenpolitik» des Swiss Institute for Global Affairs (SIGA) widerspricht dieser Darstellung und plädiert für ein Tiefenverständnis der inneren Macht- und Politikstrukturen Chinas, um auch die geopolitischen Ambitionen und strategischen Herausforderungen für die Schweiz besser antizipieren zu können.



Taiwans Kleininseln als geopolitisches Testfeld

Unter Taiwans Kontrolle mit heute knapp 10 000 Soldaten stationiert, waren und sind die beiden taiwanesischen Inseln Kinmen und Matsu Seh- und Horchposten für das Militär. Ein Besetzungsversuch Chinas einzelner oder mehrerer kleinerer Inseln in Festlandnähe könnte einerseits diplomatische und geoökonomische Krisen mit weitreichenden Folgen auslösen, jedoch andererseits im Sinne eines "Probings" entweder unterhalb der Kriegsschwelle erfolgen oder als für den Westen zu kleine Provokation mit zu hohen Kosten interpretiert werden.



china gibt im weltraum den takt vor

Im Schatten der parteipolitischen Zeichen, die am 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas gesetzt wurden, fanden auch vermeintlich unbedeutende Verschiebungen statt. Mit Ernennungen in die obersten Führungsriegen wird die strategische Bedeutung des Weltraums gestärkt.



SIGA Antizipation 2023: Sicherheitspolitische Lage Europa und Global

Die zweite Ausgabe des SIGA Antizipationsberichts wirft einen intensiven Blick auf weltpolitische Ereignisse und leitet zukünftige Trends globaler Entwicklungen mit besonderem Augenmerk auf die Sicherheit Europas ab.

 

Inhalte:

Destabilisierung des Mittelmeer-Raums, Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens, Themenkomplex Indopazifik, Spillover-Effekte Ukrainekrieg, Tech-Geopolitik, Zusammenfassung und strategische Handlungsempfehlungen.



Handlungsempfehlungen für die strategische informationsraum-verteidigung

Um sich im Informationsraum zu behaupten, braucht es eine aktive Kommunikation, die nicht mehr nach intern und extern getrennt werden kann. Zu den Erfolgsfaktoren gehören etwa nachrichtendienstliche Grundsätze und dezentrale, demokratische Strukturen.



SIGA Antizipation 2022: Sicherheitspolitische Lage Europa

Der SIGA Antizipationsbericht ist ein neues und exploratives Format des Swiss Institute for Global Affairs (SIGA). Mit dieser Publikation möchte SIGA zur Sensibilisierung von komplexen weltpolitischen Themen und mehrdeutigen sicherheitspolitischen Zusammenhängen beitragen. Der Antizipationsbericht ist inhaltlich kurzgehalten, geht auf die wesentlichen tektonischen Verschiebungen ein und versucht nicht nur sicherheitspolitische Hotspots, sondern auch neue Themenkomplexe zu interpretieren.



Informationsgetriebene Kriegsführung, Multidomain-Realität und die chinesische Strategic Support Force SSF

Die Strategic Support Force (SSF) wurde im Zuge der Reformen und Neuausrichtung der People’s Liberation Army (PLA) der Volksrepublik China Ende 2015 neu geschaffen. Diese Unterstützungseinheit ist ein doktrinales Referenzorgan, wie China zukünftig verteidigen und mögliche Kriege chinesischer Prägung führen wird. Zentral wird dabei der Begriff der informationsgetriebenen Kriegsführung sein.



Der sino-indische Komplex

Mit den Grenzgefechten zwischen China und Indien im tibetischen Hochgebirge wurde die Welt daran erinnert, wie spannungsgeladen die Beziehungen zwischen Neu-Delhi und Peking sind. Verschlechterungen der sino-indischen Beziehungen können das weltweite geopolitische Gefüge nachhaltig verändern. Was sind die Implikationen für die Weltpolitik, wenn China und Indien auseinanderdriften? Eine geostrategische Standortbestimmung.



Cyber, Geopolitik und Narrative

Allzu oft werden die Themen Digitalisierung und Cyber einseitig technisch diskutiert und behandelt. Damit kommt die umfassendere und strategische Bedeutung des Digitalen und der Cybersphäre zu kurz. Bei einer holistischen Betrachtungsweise des Cyberraumes verschiebt sich der Fokus von einem technischen Verständnis des Cyberspace hin zu einer narrativen, informationellen und symbolischen Perspektive. Machtpolitik, Infrastrukturen, strategische Kommunikation aber auch Normenverschiebungen sind strategische Elemente einer bewusst eingesetzten Cybergeopolitik. Am Beispiel der neu geschaffenen Strategic Support Force der People’s Liberation Army (PLA) der Volksrepublik China aber auch bei der chinesischen Digitalen Seidenstrasse zeigen sich diese geostrategischen Zusammenhänge exemplarisch.



Die Arktis – das Mittelmeer der Zukunft

China schafft strategische Fakten nördlich des Polarkreis'

Wer den Globus nur ein wenig anders betrachtet, erhält einen neuen Blick auf die Welt. Besonders lohnenswert ist ein Blick auf die Arktis, die nicht erst seit dem Dahinschmelzen der Eiskappe zur geopolitischen Verwerfungszone geworden ist: Diskreter Schauplatz der Machtkämpfe der Zukunft. Russland, Nordeuropa und die USA treffen direkt aufeinander. Doch ausgerechnet der arktisferne Staat China hat sich diese Realitäten bereits heute strategisch zu Nutze gemacht.

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Künstliche Intelligenz anders denken – Eine Essaysammlung

Diverse Autoren: SIGA 2020

Die Gefühlslage zum Begriff KI pendelt irgendwo zwischen zauberhaftem Wundermittel und apokalyptischer Gefahr. Mit dem Begriff geht einerseits grosse Angst einher, andererseits ist er auch mit viel Hoffnung verbunden. Befürchtungen in Zusammenhang mit Kontrollverlust und die mit KI verbundenen Überwachungsmöglichkeiten sind in der westlichen Bevölkerung weit verbreitet. Umgekehrt möchten wir alle von den Annehmlichkeiten moderner Digitaltechnologien profitieren und unseren Wohlstand weiterentwickeln. Firmen möchten natürlich ihre smarten Produkte und Annehmlichkeiten verkaufen. Und Staaten wollen sich als mächtig und einflussreich darstellen und nutzen dazu prominent den Term «Künstliche Intelligenz». Das heisst nicht, dass neue Technologie nicht disruptiv und mächtig sein können. Die digitale Transformation hat generell das Potenzial sozioökonomische und geopolitische Umwälzungen auszulösen. Aber mit einer richtigen Einordnung des Begriffs «Künstliche Intelligenz» kann ein gewisses Manipulationspotenzial reduziert und hoffentlich eine sachlichere Debatte angestossen werden, die auch inklusiver ist als bisher.

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Chinas Machtpolitik anders lesen

Das vom chinesischen Präsidenten Xi Jinping 2013 initiierte Seidenstrassen-Projekt (Belt-and- Road-Initiative, BRI) ist die wirkungsmächtigste Demonstration chinesischer Machtansprüche. Die globalen Ambitionen Pekings sind ein interessantes Beispiel dafür, wie in der gegenwärtigen Zeit Geo- und Machtpolitik betrieben wird. Heute sind Infrastrukturen, Diplomatie, Technologien und die Wirtschaft, aber auch das internationale Recht, (Des-) Informationskampagnen und Cyber-Operationen wichtige Mittel der geostrategischen Positionierung. Sie können bewusst diffuse Bedrohungslagen kreieren und Symbolwirkungen projizieren, um weltpolitische Zielsetzungen zu realisieren. Auf all dieser ganzen Klaviatur spielt China sehr erfolgreich.

Was bedeutet dies für Europa und für die Schweiz? Wird dieses gigantische Infrastrukturprojekt Handelsnationen näher zusammenbringen oder kommt es zu einer schleichenden Vormachtstellung Chinas in Europa, im Nahen Osten und in Afrika? Ist es der Anfang einer sinozentrischen Welt?

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Eine Geopolitik des Cyberspace

«Cyber» ist heute vor allem in der Politik, in der Wirtschaft und im Sicherheitssektor ein Schlagwort geworden. Im Gleichschritt mit damit zusammenhängenden Trendbegriffen wie «Digitalisierung», «Big Data» oder «Industrie 4.0» hat das Thema Cyber auch die Sicherheitspolitik erreicht. Etwas tiefschürfender soll hier die sicherheits- und geopolitische Relevanz des Cyberspace ergründet werden. Die soziotechnologische Auseinandersetzung mit dem Cyberspace soll das Verständnis für die Vernetzungen und Zusammenhänge sowie eine umfassende Betrachtungsweise und Entscheidungsfindung fördern.

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SPIN POLITICS – MACHTPOLITIK ANDERS LESEN

Propaganda war gestern. Heute sind Infrastrukturen, Technologien und die Wirtschaft aber auch PSYOPS sowie CYBEROPS wirkungsvolle Mittel der Konfliktführung. Sie können bewusst diffuse Bedrohungslagen unterhalten um machtpolitische Zielsetzungen zu realisieren. Dies fordert neue Massstäbe der geopolitischen Risikobeurteilung. In diesem Artikel wird argumentiert, dass Operationssphären heute hochgradig vernetzt sind. Dabei wird der Umgang mit der Informationssphäre immer zentraler. Um die Verschränkungen des Informationsraums besser begreifen zu können, werden die Verflechtungen mit dem Begriff Spin Politics umschrieben. Die machtpolitischen Ambitionen Chinas illustrieren exemplarisch wie Geopolitik und Militärstrategie betrieben wird.



What is artificial Intelligence in 2018 and beyond?

Autor: Dr. Siim Karus & Dr. Remo Reginold

2018 swissfuture Nr. 02

Künstliche Intelligenz ist eine trendige Bezeichnung und wird im Allgemeinen als eine technologische Supermacht definiert. Diese Konnotationen führen dazu, dass sie einerseits idealisiert oder andererseits dämonisiert wird. Dabei gerät gelegentlich die Tatsache ausser Sichtweise, dass künstliche Intelligenz ganz unterschiedliche Technologien mit verschiedenen Anwendungen und Effekten zusammenfasst. Dieser Artikel hinterfragt den Begriff der künstlichen Intelligenz kritisch und legt verschiedene technologische Entwicklungen dar. Diese kurze Übersicht über die technologischen Nuancen soll helfen, die Fundamente der künstlichen Intelligenz und potenzielle Implikationen auf die Gesellschaft und auf menschliche Interaktionen zu verstehen.



HOW TO COLONIZE MARS?

Plans to colonize Mars raise heretofore unasked questions about state formation. Human history is replete with new political systems replacing old ones, whether by revolution or conquest, but examples of explorers in virgin territory introducing new political systems at large scale are nonexistent. Until now, the question was rarely discussed because it was irrelevant. Yet theories about and experiences with direct democracy, especially in Switzerland, may hold innovative and productive potential for a future Mars colony and seem to confirm Musk’s instinct that direct democracy is the right approach for interplanetary explorers to govern themselves.



STAATSTHEORETISCHE KRITIK AM KONZEPT STAATSZERFALL

Mit dieser Arbeit soll belegt werden, dass in der Debatte um Staatszerfall und Staatenbildung nur wenige und limitierte Aspekte und Formen von Staatlichkeit dominieren; meist nur ein zentralistisches, rationalistisches Einheitsstaatskonzept, welches vor allem durch Wahlen, klassische politische Institutionen und Bürokratie gekennzeichnet ist. In diesen Systemen steht weniger die Verzahnung von Gesellschaft und Staat, oder eine effektive Bürgerpartizipation im Vordergrund, sondern tendenziell eine künstliche top-down Form von und als gewichtigster Part, das Gewaltmonopol und weitere Monopolisierungstendenzen beim Staat. Der Gedanke, dass heute zu Unrecht ein konformistisches Bild von Staat und Demokratie vorherrscht, welches im internationalen Kontext meist salopp als liberal , modern oder westlich betitelt wird, soll diese Arbeit durchziehen. Alternative Formen von Staatlichkeit und politischer respektive gesellschaftlicher Ordnung werden aus empirisch-ethnografischer und politiktheoretischer Perspektive hergeleitet. Die Schweiz dient hierbei als anschauliches Beispiel, weil sie ganz spezifische institutionelle und archaisch anmutende Ausprägungen von Demokratie und Staatlichkeit hat, die noch immer fragmentierte und unkonventionelle, aber stabile Aspekte vorweist.